Lungenprotektive Beatmung
Zur Prophylaxe und Behandlung des akuten Lungenversagens beim Erwachsenen (ARDS) soll eine lungenprotektive Beatmung angewandt werden.
Bei maschinell beatmeten Patienten kann durch eine „traditionelle“ Beatmungsstrategie mit hohen Atemzugvolumen von 10–15 ml/kg Körpergewicht ein beatmungsinduzierter Lungenschaden ausgelöst werden. Dieser kann durch eine „protektive“ Beatmung mit physiologischen Tidalvolumina von ca. 6 ml/kg (4-8 ml/kg) und einem endinspiratorischen Atemwegsdruck (PEI) ≤ 30 cm H2O signifikant vermindert werden. Bei Patienten ohne Vorschädigung der Lunge senkt eine protektive Beatmung die Häufigkeit pulmonaler Komplikationen. Hier sollte die Beatmung mit einem Tidalvolumen von 6 – 8 ml/kg Standard-KG erfolgen. Von besonderer Bedeutung und mit einer klaren Mortalitätssenkung verbunden ist die "protektive" Beatmung bei Patienten mit schon bestehendem ARDS. Die lungenprotektive Beatmung ist eine kostengünstige, ressourcenneutrale Maßnahme. Die entscheidende Voraussetzung für eine breite Anwendung ist eine entsprechende Schulung des intensivmedizinischen Behandlungsteams 1 - 4.