Antikoagulation bei Vorhofflimmern mit niedrigem Risiko
Bei Patienten mit Vorhofflimmern und dennoch nur geringem Schlaganfall-Risiko (CHA2DS2- VASc-Score = 0) soll eine Blutverdünnung nicht durchgeführt werden.
60 % der Patienten mit einem CHA2DS2-VASc-Score von 0 und damit niedrigem Schlaganfallrisiko werden oral antikoaguliert 1 und damit einem unnötigen Risiko schwerer Blutungen von 3–5 % pro Jahr ausgesetzt 2. Circa eine Million Menschen in Deutschland leiden unter Vorhofflimmern, davon haben etwa 5 % nur einen CHA2DS2-VASc-Score von 0 1. Für den Fall, dass von den Betroffenen 50 % unnötig antikoaguliert sein sollten (n = 25 000), müsste mit circa 1 000 vermeidbaren schweren Blutungen/Jahr gerechnet werden, von denen nach entsprechenden Registerdaten etwa 1/6 tödlich verlaufen 2. Dies entspräche circa 150 zusätzlichen Todesfällen/Jahr.