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  • Infektiologie
Veröffentlicht: 2016 Aktualisiert: 01.09.2024

Orale antibiotische Sequenztherapie

Bei fehlender klinischer Kontraindikation sollen orale statt intravenöse Antibiotika mit guter oraler Bioverfügbarkeit appliziert werden.

Mit verschiedenen Antiinfektiva (zum Beispiel Cotrimoxazol, Clindamycin, Fluorchinolone) können durch eine perorale Gabe für die Therapie ausreichende Plasmaspiegel erreicht werden. Die Möglichkeit einer oralen Antibiotikagabe zu Beginn und im Verlauf einer Therapie sollte regelhaft geprüft werden, da hierdurch die infusionsbedingten Infektionsrisiken sowie Kosten gesenkt und die Mobilität der Patienten erhöht werden können. So wird beispielsweise in den Empfehlungen zur ambulant erworbenen Pneumonie bei hospitalisierten Patienten eine Sequenztherapie nach drei Tagen bei Patienten, die sich klinisch stabilisiert haben, gefordert. 

Patienten mit klinischen Kontraindikationen wie Resorptionsstörungen oder mit Erkrankungen, für die eine orale Antibiotikatherapie ungeeignet ist (Beispiele: Meningitis, schwere Sepsis), sollen nach aktuellem Wissensstand ausschließlich eine parenterale Antibiotikatherapie erhalten 1 - 4. Die S. aureus Blutstrominfektion erfordert eine mind. 2 wöchige intravenöse Therapie, lediglich für eine unkomplizierte  Infektion mit einem niedrigen Risiko ist eine Oralisierung nach 5-7 Tagen möglich 5  . Eine gründliche Untersuchung der Patienten zum Ausschluss von Symptomen und Hinweisen auf eine komplizierte Infektion zu Beginn und im Verlauf der Infektion sind hierzu unerlässlich.


MacGregor RR, Graziani AL: Oral administration of antibiotics: a rational alternative to the parenteral route. Clin Infect Dis 1997; 24: 457–67.Nathwani D, et al.: Implementing criteriabased early switch/early discharge programmes: a European perspective. Clin Microbiol Infect 2015; 21: S47–55.S3 Leitlinie AWMF-Register-Nr. 092/001: Strategie zur Sicherung rationaler Antibiotika- Anwendung im Krankenhaus (2013).S3 Leitlinie AWMF-Register-Nr. 082/001: Epidemiologie, Diagnostik, antimikrobielle Therapie und Management von erwachsenen Patienten mit ambulant erworbenen tiefen Atemwegsinfektionen (akute Bronchitis, akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis, Influenza und andere respiratorische Virusinfektionen) sowie ambulant erworbener Pneumonie (2009).https://doi.org/10.1016/S1473-3099(23)00756-9 Kaasch et al.:Efficacy and safety of an early oral switch in low-risk Staphylococcus aureus bloodstream infection (SABATO): an international, open-label, parallel-group, randomised, controlled, non-inferiority trial.The Lancet Infectious Diseases,2024; 24: 523-534.


Keywords: antibiotic steward ship, Oralisierung, Therapieansprechen, Infusion, Kosten, Mobilität, parenteral, Verweilkanüle, Resorption

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