Bei konkretem klinischen Verdacht auf eine Riesenzellarteriitis („A. temporalis“) soll unverzüglich mit einer Glukokortikoid- Therapie begonnen werden; die anstehende Diagnostik soll den Therapiebeginn nicht verzögern.
Die Riesenzellarteriitis (RZA) ist die häufigste Vaskulitis im höheren Alter. Typische Symptome sind neben den Kopf- auch Kauschmerzen, eine berührungsempfindliche Kopfhaut, Myalgien, Gewichtsverlust sowie erhöhte systemische Entzündungswerte (Blutsenkungsgeschwindigkeit [BSG] und/oder C-reaktives Protein [CRP]). Die RZA führt im schlimmsten Fall zu einer (meist irreversiblen) Erblindung und ist deshalb ein Notfall. Eine Therapie mit Glukokortikoiden (circa 1 mg/kg/ KG) sollte nicht durch die anstehende Diagnostik verzögert werden. Die definitive Diagnose wird heute mittels Gefäßultraschall beziehungsweise Magnetresonanztomografie (MRT) oder Temporalis- Biopsie gestellt 1.