Gefäßdiagnostik bei chronischen Bein-Ulzera
Vor einer komplexen Wundtherapie chronischer Bein-Ulcera soll eine vaskuläre Diagnostik (arterieller und venöser Status) erfolgen.
80% aller Extremitätenwunden lassen sich auf vaskuläre Ursachen zurückführen. Eine suffiziente Wundheilung kann nur mit Kenntnis und Beheben der Ursachen gelingen. Major- und Minor-Amputationen können beispielsweise durch rechtzeitiges Erkennen arterieller Durchblutungsstörungen vermieden werden. Zur primären Diagnostik bei chronischen Wunden gehören das Erfassen arterieller, venöser, lymphatischer und mikrozirkulatorischer Gefäßerkrankungen. Typische Ursachen chronischer Wundheilungsstörungen sind die periphere arterielle Verschlußkrankheit (pAVK), die Varikosis mit chronisch-venöser Insuffizienz, das postthrombotische Syndrom, chronische Lymphödeme und das diabetische Fußsyndrom mit Mikrozirkulationsstörungen (Neuropathie) und Mediasklerose/diabetischer Angiopathie. Die Diagnostik beginnt mit der klinischen Anamnese, körperlichen Untersuchung und der daraufhin weiter einzuleitenden Diagnostik der Grunderkrankung, die gemäß den Leitlinien-Empfehlungen der jeweiligen Fachgesellschaft erfolgen soll (arterielle, venöse und lymphatische Diagnostik) 1 - 2. Bei Feststellung einer Gefäßerkrankung berücksichtigt die komplexe Wundtherapie Kausalitäten der Wundheilungsstörung (Reperfusion, Kompressionstherapie, Druckentlastung) 3 - 5