Die asymptomatische Cholezystolithiasis soll in der Regel nicht operativ behandelt werden.
Weder umfangreiche klinische Beobachtungen noch detaillierte Analysen prospektiver Studien zum klinischen Verlauf der asymptomatischen Cholezystolithiasis belegen den Nutzen der Cholezystektomie bei asymptomatischen Steinträgern. Zahlreiche Studien zeigen, dass über einen Zeitraum von 2 bis 25 Jahren 60–80 % der Patienten asymptomatisch blieben. Die Wahrscheinlichkeit, biliäre Symptome zu entwickeln, beträgt in den ersten fünf Jahren 2–4 % pro Jahr und halbiert sich in den folgenden 5 Jahren auf 1–2 % pro Jahr. Die jährliche Inzidenz von Komplikationen liegt bei 0,1–0,3 Prozent, wobei den meisten Komplikationen biliäre Koliken vorausgehen. Für die offene Cholezystektomie wurde nachgewiesen, dass die Operation bei asymptomatischen Gallensteinträgern deren Lebenserwartung nicht erhöht. Darüber hinaus sind die Kosten geringer, wenn man sich bei asymptomatischen Gallensteinträgern abwartend verhält und keine prophylaktische Cholezystektomie durchführt. In Ländern mit niedriger Gallenblasenkarzinom-Prävalenz rechtfertigt das leicht erhöhte, aber immer noch sehr niedrige Gallenblasenkarzinom-Risiko bei der asymptomatischen Cholezystolithiasis nicht den Eingriff. Ausnahmen sind Cholezystektomien zum Beispiel bei einer Porzellangallenblase oder gleichzeitig nachweisbaren großen Gallenblasenpolypen asymptomatischer Patienten, sie werden in der Leitlinie konkret benannt. Dieses Statement ist konsentiert unter Einschluss der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Deutsche Gesellschaft für Chirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 1 - 7.