Bestimmung der Albuminurie bei chronischer Nierenkrankheit
Zur renalen und kardiovaskulären Risikoabschätzung soll bei Patienten mit chronischer Nierenkrankheit (CKD, GFR < 60 mL/min) neben einer eGFR Abschätzung eine quantitative Bestimmung der Proteinurie (zum Beispiel als Albumin-Kreatinin- Ratio im Spontan- oder Sammelurin) erfolgen.
In Deutschland leben circa 3 Millionen Patienten mit einer GFR unter 60 mL/min 1. Epidemiologische Studien belegen gut, dass neben der eGFR auch das Ausmaß der Proteinurie beziehungsweise Albuminurie die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität von niereninsuffizienten Patienten bestimmt 2. Gleichzeitig hängt auch der Verlauf der Nierenkrankheit nicht nur von der Ausgangs-eGFR, sondern auch von der Proteinurie/ Albuminurie ab. Beide Parameter werden deshalb nachdrücklich zur Risikoabschätzung von internationalen Leitlinien empfohlen 3.
Die eGFR sollte bei jeder Kreatinin-Bestimmung kalkuliert werden. Dazu werden in der Regel Kalkulationsalgorithmen eingesetzt. Die bis dato vorwiegend eingesetzte MDRD-Formel 4 wurde mittlerweile zur CKD-EPI-Formel weiterentwickelt 5 und wird seitens der Fachgesellschaften empfohlen. Die quantitative Bestimmung der Proteinurie (zum Beispiel als Proteinoder Albumin-Kreatinin-Ratio im Spontan- oder Sammelurin) soll immer dann durchgeführt werden, wenn ein positives Signal im Urinstatus/ Streifentest vorliegt. Risikopatienten mit zum Beispiel Diabetes mellitus und arterieller Hypertonie sollten alle ein bis zwei Jahre untersucht werden.