Keine Nierenarterienstenose dilatieren bei gutem Blutdruck
Eine Angioplastie einer unkomplizierten Nierenarterienstenose bei gut einstellbarem Blutdruck soll nicht durchgeführt werden.
Zwei große Studien - ASTRAL und CORAL 1 - 2 belegen keinen Nutzen einer Angioplastie einer unkomplizierten Nierenarterienstenose in Hinblick auf Blutdruck oder Outcome. Als unkompliziert in diesem Zusammenhang gelten Nierenarterienstenosen jedweden Grades bei gut einstellbarem Blutdruck und stabiler Nierenfunktion.
Komplizierte Stenosen sind dagegen solche, bei denen sich
- der Blutdruck trotz einer 3-fach antihypertensiven Therapie unter Einsatz eines Diuretikums und eines Hemmers des Renin-Angiotensin- System (RAS) nicht einstellen lässt,
- die Nierenfunktion im Verlauf verschlechtert,
- ein hypervolämes Lungenödem einstellt.
In der Regel sind komplizierte Stenosen bilateral oder einseitig bei funktioneller Einzelniere.
Über den minimalen Stenosegrad der vorliegen sollte, um eine Dilatation zu rechtfertigen, wurde noch keine Einigung erzielt, zumal die digitale Subtraktionsangiographie keinen Goldstandard in der Diagnostik darstellt 3.
Eine jüngere Konsensus-Arbeit schlägt Kriterien vor, die den Einsatz einer Angioplastie bei atherosklerotischer Nierenarterien-Stenose steuern können4:
Hohe Indikation |
• Hochgradige (>70%) Nierenarterienstenose in Assoziation mit einem der folgenden Kriterien:
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Mäßig starke Indikation • Hochgradige (>70%) Nierenarterienstenose in Assoziation mit einem der folgenden Kriterien:
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