Pneumokokkenimpfung bei Risikopatienten
Bei Patienten mit Immunsupression, chronischen Erkrankungen und Alter >60 Jahre soll eine Pneumokokkenimpfung erfolgen.
Patienten mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten haben in Abhängigkeit von der Art der Immunsuppression ein deutlich erhöhtes Risiko für schwere Pneumokokkeninfektionen, das höchste Risiko besteht bei Asplenie 1. Auch bestimmte mit Immunsuppression assoziierte Komorbiditäten (chronische Nieren- oder Leberinsuffizienz), chronische Erkrankungen (z.B. Herz- und Lungenerkrankungen, Diabetes mellitus) sowie anatomisch bedingte Risiken (Liquorfistel oder Cochleaimplantat) prädisponieren für Pneumokokkeninfektionen.
Für diese Patientengruppen empfiehlt die STIKO seit 2023 eine Impfung mit PCV20. Personen, die in der Vergangenheit bereits eine sequentielle Impfung (PCV13 + PPSV23) erhalten haben, sollen in einem Mindestabstand von 6 Jahren nach der PPSV23-Impfung eine Impfung mit PCV20 erhalten. Bei einer ausgeprägten Immundefizienz kann bereits im Mindestabstand von 1 Jahr nach der PPSV23-Impfung eine Impfung mit PCV20 erfolgen. Ebenso kann bei einer ausgeprägten Immundefizienz bei vorangegangenen Impfungen mit PCV13 oder PCV15 eine Impfung mit PCV20 im Abstand von 1 Jahr erwogen werden (Epidemiologisches Bulletin 29/2023) 2 - 4
Der 20-valente Pneumokokken-Konjugatimpfstoff PCV20 ist seit 2022 in Deutschland für Personen im Alter ab 18 Jahren zugelassen. Dieser wurde jetzt von der STIKO der Kombination aus PPSV23 und PCV13 gegenüber als überlegen eingestuft. Deswegen wurden die Empfehlungen entsprechend angepasst (RKI - Impfungen A - Z - Pressemitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Empfehlung des PCV20-Pneumokokken-Impfstoffs für Erwachsene).