Strukturierte klinische Risikoeinschätzung bei Patienten mit Synkope
Patienten mit Synkope sollen in der Notaufnahme primär mittels einer strukturierten klinischen Risikoeinschätzung und eines EKG beurteilt werden. Bei niedrigem Risiko können diese Patienten ohne weitere Diagnostik oder Überwachung in die ambulante Weiterbehandlung entlassen werden.
Nach den aktuellen Leitlinien der European Society of Cardiology sollte das Management von Patienten mit Synkope in der Notaufnahme auf dem Konzept der Risikobeurteilung beruhen 1. Es ist dabei wichtig, initial andere Formen der transienten Bewusstlosigkeit auszuschließen. Dabei wird klar empfohlen, dass Patienten mit Merkmalen eines niedrigen Risikos, welche wahrscheinlich eine Reflex-, situative oder orthostatische Synkope erlitten haben, direkt aus der Notaufnahme entlassen werden können 1 - 4. Die strukturierte klinische Risikoeinschätzung beruht dabei auf den Charakteristika des synkopalen Ereignisses selbst, der Anamnese, der körperlichen Untersuchung (ggf. inclusive der Durchführung eines Stehtests mit Blutdruckmessungen im Liegen sowie im Stehen) und der EKG-Beurteilung. Patienten, die eine Reflex-, oder orthostatische Synkope haben und ein niedriges Risiko aufweisen, können mit diesen einfachen Mitteln präzise eingeschätzt und gegebenenfalls sicher entlassen werden (siehe auch die KeE zur Duplexsonografie der Hirngefäße).