Negativ-Empfehlung

Bestimmte Opioide sollen nicht mit Clarithromycin und anderen Hemmern von Cytochrom 3A4 kombiniert werden.


Einige Opioide (WHO Stufe 2 und 3 wie Oxycodon, Fentanyl und Tramadol) werden wesentlich über Cytochrom 3A4 (CYP 3A4) verstoffwechselt, etwa das vielfach verordnete Oxycodon (Tabelle). Starke Inhibitoren dieses Isoenzyms, darunter das mit am meisten verwendete Makrolid Clarithromycin, können die Opioidblutspiegel klinisch relevant erhöhen bis hin zu bedrohlichen Intoxikationen mit schwerer Atemdepression, Delir und Myokloni führen (20–25). Die Kombination solcher Opioide mit Enzyminduktoren kann hingegen zu Wirkverlusten führen (26). Diese Interaktionen sind sowohl zu Beginn als auch am Ende der Therapie mit solch einem Enzyminduktor oder -inhibitor zu berücksichtigen. Die Effekte können mit zeitlicher Latenz auftreten. Da in der Regel die Opioiddosis am Effekt titriert wird, sind diese Interaktionen oftmals nur von untergeordneter Relevanz, solange am Arzneimittelregime abgesehen von
der Opioiddosis nichts verändert wird. Wenn jedoch vor allem im Bereich der starken Inhibitoren Antiinfektiva wie Clarithromycin nur vorübergehend eingesetzt werden, ist der Patient engmaschig auf
toxische Opioideffekte zu überwachen und die Dosis entsprechend der Klinik zu korrigieren. Das Benzodiazepin Midazolam ist von Interaktionen mit CYP 3A4-Inhibitoren ebenfalls in klinisch relevantem Ausmaß betroffen (27).

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