Negativ-Empfehlung

Bei klinisch stabilen Patientinnen und Patienten mit persistierendem Fieber in der Neutropenie soll keine routinemäßige Umstellung der empirischen Antibiotikatherapie erfolgen.


Betroffene mit persistierendem Fieber in Neutropenie ohne ersichtliche Ursache stellen eine fachliche und emotionale Herausforderung dar. Oft erfolgt in dieser Situation eine sequenzielle Umstellung der antibiotischen Therapie. Die Präferenz aktiv zu handeln (action bias), ist ein bekannter negativer Einflussfaktor bei der Verordnung von Antibiotika (10). Dieses Vorgehen nutzt den Betroffenen nicht, sondern begünstigt Resistenzbildungen und das Auftreten von Nebenwirkungen (11

11.

Betroffene mit persistierendem Fieber in Neutropenie ohne ersichtliche Ursache stellen eine fachliche und emotionale Herausforderung dar. Oft erfolgt in dieser Situation eine sequenzielle Umstellung der antibiotischen Therapie. Die Präferenz aktiv zu handeln (action bias), ist ein bekannter negativer Einflussfaktor bei der Verordnung von Antibiotika (10). Dieses Vorgehen nutzt den Betroffenen nicht, sondern begünstigt Resistenzbildungen und das Auftreten von Nebenwirkungen (11). Entzündungswerte allein sind keine ausreichende Grundlage für eine Therapieumstellung (12).

Klinikerinnen und Kliniker müssen wissen, dass die mittlere Zeit bis zur Entfieberung in der Neutropenie im Durchschnitt länger dauert; häufig 4–5 Tage (13). Bei klinisch stabilen Patientinnen und Patienten in Neutropenie soll trotz persistierenden Fiebers in Abwesenheit eines Erreger- oder Fokusnachweises keine Umstellung der initialen Antibiotikatherapie erfolgen, zumindest in den ersten 96 Stunden (11, 13). Vielmehr sollte die klinische, laborchemische und mikrobiologische Fokus-/Erregersuche regelmäßig wiederholt werden – mit ergänzenden bildgebenden Untersuchungen je nach klinischer Situation –, um gegebenenfalls die Therapie gezielt anzupassen. Eine empirische Umstellung der antibiotischen Therapie ist nur bei klinischer Verschlechterung zu diskutieren (13). Bei > 96 h anhaltendem Fieber ist ein Computertomogramm des Thorax auch ohne respiratorische Symptome indiziert; bei respiratorischen Symptomen umgehend.

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