Negativ-Empfehlung

Bei Patienten mit Synkope soll die Duplexsonographie der Hirngefäße nicht Bestandteil der Notfallroutine sein.


Die Synkope ist definiert als abrupter, vorübergehender, kompletter Bewusstseinsverlust mit Verlust des posturalen Tonus und rascher, spontaner Erholung. Etwa 35 % aller Menschen erleiden im Laufe des Lebens eine Synkope (32), circa 1 % aller Krankenhaus-Notaufnahmen sind durch Synkopen verursacht (33). Die Diagnostik ist oft schwierig und erfordert die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hausarzt, Kardiologen, Neurologen und anderen Fächern.

Die häufigsten Ursachen einer Synkope sind die Reflexsynkope, die Synkope infolge orthostatischer Hypotension und die kardiale Synkope. Eine Stenose der hirnzuführenden Gefäße führt praktisch nie zur Synkope, sondern ist mit neurologischen Symptomen (z. B. Lähmungen, Sprachstörungen etc.) assoziiert. Es gibt keine Studiendaten, die den Nutzen einer routinemäßigen, sonographischen Untersuchung der Halsgefäße zur Abklärung unklarer Synkopen belegen. Daher ist diese ohne eine neurologische Begleitsymptomatik nicht indiziert (34, 35).

Trotz dieser Empfehlung belegen Medicare-Daten aus USA, dass eine Ultraschalluntersuchung der Carotiden bei 16,5 % aller Patienten mit unklarer Synkope durchgeführt wurde und diese Indikation 6,5 % aller angeforderten Ultraschallanforderungen der Carotiden insgesamt ausmachte (36). Daher wurde die Empfehlung, keine Ultraschalluntersuchung der Carotiden bei der Synkopenabklärung durchzuführen, bereits durch die American Academy of Neurology in deren „Choosing Wisely“-Katalog aufgenommen (37).

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