Der breit gefächerte Nutzen des Einbezugs palliativmedizinischer Unterstützungsangebote bereits frühzeitig im Verlauf einer inkurablen Grunderkrankung ist mit Hilfe mehrerer Studien umfassend abgesichert (22, 24, 25). Diese schlossen insbesondere Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom ein, so dass eine Übertragbarkeit der Resultate auf Patienten mit weniger aggressiv verlaufenden Tumorentitäten oder anderen nicht-onkologischen Grunderkrankungen infrage steht.
Für Patienten mit einer inkurablen Krebserkrankung ist mit „frühzeitig“ in der Regel der Diagnosezeitpunkt der Inkurabilität selbst gemeint. In anderen Kontexten lässt sich die Dringlichkeit der Erörterung palliativmedizinischer Unterstützung auch durch die sogenannte „surprise question“ abschätzen: „Wären Sie überrascht, wenn Ihr Patient innerhalb der nächsten 6–12 Monate versterben würde?“ (31, 32).
Die frühzeitige Integration von Palliativversorgung zum Beispiel in Form von Informationen und konkreter Unterstützung ist als Empfehlung 11.1 und 11.2 Bestandteil der S3-Leitlinie Palliativmedizin (21; vgl. auch Choosing-wisely-Empfehlungen der SGO und der AAHPM 2013).