Ein Drittel aller embolischen Schlaganfälle, insbesondere die schweren Formen, sind auf Vorhofflimmern zurückzuführen (7). Eine Antikoagulation von Patienten mit Vorhofflimmern kann das Risiko für einen Schlaganfall erheblich (bis zu ca. 70 %) senken (8). Entsprechend sehen die aktuellen Leitlinien der internationalen Fachgesellschaften bereits bei einem leicht erhöhten Schlaganfallrisiko (CHA2DS2-VASc-Score Frauen > 1, Männer >= 1) eine orale Antikoagulation vor (9). Trotz dieser Empfehlung wird bei bis zu 30 % der Patienten mit Vorhofflimmern (10) keine Antikoagulation verordnet oder nur eine Therapie mit einem Thrombozytenaggregationshemmer durchgeführt. Viele Argumente, die für Nichtverordnung angeführt werden (zum Beispiel die Fallneigung älterer Patienten), halten jedoch einer Überprüfung nicht stand (11). In Deutschland kommt es circa zu 250 000 Schlaganfällen pro Jahr. Wenn man – konservativ geschätzt – davon ausgeht, dass hiervon 15 % der Patienten bekanntes Vorhofflimmern hatten, und davon 25 % nicht antikoaguliert waren, könnten durch eine leitliniengerechte Therapie bis zu 7 000 Schlaganfälle pro Jahr vermieden werden.